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Bioenergie – gespeicherte Sonnenenergie

Bei der Biomasse handelt es sich um gespeicherte Sonnenenergie. Pflanzen nutzen die Sonnenkraft mittels Photosyntese. Sie ist damit zum einen Grundlage allen Lebens und stellt den größten biochemischen Reaktor dar. Direkt oder indirekt treibt sie alle biogeochemischen Kreisläufe in allen bestehenden Ökosystemen der Erde an. Die Photosynthese sorgt für 100 Milliarden Tonnen Trockenmasse im Jahr.

Dabei ist der Wirkungsgrad der Photosynthese gering. Theoretisch kann sie etwa 20% des einfallenden Sonnenlichts in Biomasse umwandeln. Doch bezogen auf Acker-,  Wiesen- und Waldflächen werden nur knapp 1% des Sonnenlichts genutzt, das auf jeden Quadratmeter dieser Flächen scheint. Auf dem Festland und im Wasser enstehend je etwa die Hälfte der Trockenmasse. Die im Wasser wird aus weniger Chlorophyll durch einen schnelleren Umsatz gebildet.

Traditionelle Nutzung

Wir Menschen nutzen seit jeher diesen kostenlosen Energieintrag der Sonne auf vielfältige Weise für unsere Wärme, Mobilität, Ernährung u.v.m.  Aus Pflanzen werden Farben, Arzneimittel und technische Öle gewonnen. Sie werden als Baustoffe, als Brennmaterial und letztlich für alle Grundstoffe des täglichen Bedarf verwendet.

Erst seit hundert Jahren enstand zu der sich ständig erneuernden Biomasse Konkurrenz aus fossiler Biomasse, die vor Jahrmillionen gebildet wurde. Insbesondere das Erdöl hat in bei all den o.g. Bereichen die land- und fortwirtschaftlichen Produkte abgelöst. Daher dient derzeit der größte Teil der in Deutschland gebildeten und einer Nutzung zugeführten Biomasse der Erzeugung von Lebensmitteln und Futtermitteln. Mit der Verknappung des Erdöls schlägt in den letzten Jahren das Pendel wieder um.

Heute findet der größte Massenanteil der stofflichen Nutzung beim Forst in der Form von Nutz- und Brennholz statt. Neueren Datums ist die Gewinnung von Biotreibstoffen meist aus Raps (Biodiesel) und stärkehaltigen Pflanzen (Bioethanol), sowie von Biogas (meist Gülle und Maissilage). Die Landwirtschaft hat hier ein großes Interesse aufgrund des Rückgangs von Subventionen für die bisherige Produktion und des Preisverfalls aufgrund von Überproduktion alternative Erwerbsmöglichkeiten zu finden.

Biomassepellets

Aus allen Abfallstoffen aus der Biomasseproduktion lassen sich Pellets pressen, die als Brennstoff einsetzbar sind. Bekannt sind vor allem Holzpellets, die zertifiziert  eine gleichbleibende Qualität gewährleisten und schadstoffarm sind. Aber auch Getreidestroh- und Rapsstrohpellets sind als Energieträger interessant und können zudem auch als Futter oder Einstreu eingesetzt werden. Sie sind aber im Hinblick auf Emissionen und Schadstoffe nicht unproblematisch.

Die Stiftung Warentest hat den Holzpellets Klimafreundlichkeit bescheinigt und im Heft 10/2014 Einkauportale untersucht: www.test.de/thema/holzpelletkessel.

Förderprogramme für die Nutzung von Biomasse

Das Land Hessen, deren Einrichtungen sowie einige weitere Institute bieten über die nebenstehenden Links einen guten Überblick über die mögliche Nutzung von Biomasse, sowie geeignete Förderprogramme.

Die Biomasseportale der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

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Für Kinder