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Klimakonferenz des Nordkreises

Am letzten Wochenende hatten Cölbe, Lahntal, Münchhausen und Wetter zu einer Konferenz zum Stand von Energiewende und Klimaschutz geladen. In der Maschinenhalle an der Biogasanlage in Sterzhausen wurde eine überaus positive Zwischenbilanz der Klimaschutzaktivitäten gezogen. Alle Indikatoren lagen deutlich über den Zielsetzungen von 2009, als mit der Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes begonnen wurde.

Erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit bei Klimaschutz und Energiewende

Armin Raatz von der Klima- und Energieeffizienzagentur in Kassel, der das interkommunale Klimaschutzkonzept 2009-2010 mit erarbeitet hatte, zeigte den über 80 Vertretern der kommunalen Gremien des Nordkreises, wie sich in den vier Jahren die Produktion von erneuerbarer Energien entwickelt, welche Wirkung das Klimaschutzmanagement hat und was dadurch an regionaler Wertschöpfung erreicht wurde.

Zuvor hatten die Bürgermeister Carle von Cölbe, Funk von Münchhausen und Spanka von Wetter, sowie die Beigeordnete Geißler für Lahntal gemeinsam mit Partnern aktuelle Projekte vorgestellt. Die großen Solarparks in Oberasphe und Bernsdorf, die Nahwärmenetze in Wetter, Ober- und Unterrosphe, in Schönstadt und in den Lahntaler Neubaugebieten zeigten eindrücklich die enorme Dynamik in diesen Kommunen.

Die Auswertungen von Raatz ergaben eine im Nordkreis generierte regionale Wertschöpfung durch die erzeugten erneuerbaren Energie von rund 4 Mio. €. Die Stromproduktion ist von 2.053 MWh im Jahr 2009 auf 34.047 MWh im letzten Jahr angestiegen und erreicht nun mit 18% des Strombedarfs, zwar weniger als im Bundesdurchschnitt, aber deutlich mehr im Kreis und im Land Hessen. Mit der Umsetzung der geplanten Windkraftanlagen in der Region würde sich die Erzeugung von Ökostrom noch einmal etwa verdoppeln und einen ausgewogeneren Mix ergeben.

Das Fazit der Klima- und Energieeffizienzagentur lautete daher auch, dass der Nordkreis beim Ausbau der Energieproduktion mit seinen vielen realisierten Projekte auf einem guten Weg ist, die die lokalen Ressourcen zu nutzen und dabei eine hohe regionale Wertschöpfung zu generieren. Deren Empfehlung lautete, das Augenmerk insbesondere auf die Gebäudesanierung und die Vitalisierung der Ortskerne zu richten und hierfür die Beratung und Unterstützung der Bürger und Unternehmen im Rahmen des Klimaschutzmanagements verstärkt fortzusetzen.

Weiterhin sind nachhaltige Mobilitätskonzepte unter Nutzung von Elektromobilität, wie beispielsweise in Schönstadt „schöner mobil", gerade hier im ländlichen Raum, ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Energienutzung. Dieses Thema wurde am Samstagnachmittag von der Regional Burgwald-Ederbergland intensiv behandelt. Manuel Krieg vom Regionalmanagement NordHessen stellte nachhaltige Mobilitätprojekte für Nordhessen vor. 

Die Vorträge

 

Kommunale Präsentationen und Zeitungsberichte

Bioenergiedörfer informieren sich über Änderungen beim EEG

Am Samstagvormittag tagte auf der Klimakonferenz die AG der Bioenergiedörfer. Markus Klockmann von der Abteilung dezentrale Energieerzeugung der Seeger GmbH erläuterte den anwesenden Vertretern der 11 Bioenergiedörfer im Landkreis die Auswirkungen des neuen EEG auf Biomasseanlagen.

Beim offiziellen Teil am Mittag ging der SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol auf die von den Konferenzteilnehmern kritisch kommentierte EEG-Novelle ein. Anschließend würdigte der Vorsitzende des Kreistages Detlef Ruffert die dynamische Entwicklung in den Nordkreiskommunen und bemängelte die Verunsicherung der Bürger durch manche politische Diskussionen.

Einige Dutzend Besucher nutzen das Angebot während der Konferenz die Biogasanlage und auch die kleine Fachausstellung, die die Konferenz begleitet hat, zu besichtigen. Die Biogasanlage der Familie Geißel ist eine der effizientesten im Landkreis und versorgt über ein Blockheizkraftwerk an der Wollenbergschule das Nahwärmenetz von Wetter. Zudem sind die Hallendächer vollständig mit PV-Modulen bestückt und seit kurzem dreht sich dort eine Miniwindkraftanlage. Diese Konzentration an Erzeugungsanlagen war der Grund, die Maschinenhalle als besonderen Tagungsort für diese Konferenz zu wählen.

28.05.2014